Samstag, 12. Oktober 2013

300 Tonnen radioaktives Wasser

Fukushima MeerverseuchungUrs P. Gasche / 08. Aug 2013 – Japans Regierung gab offiziell bekannt, dass bei Fukushima ein gigantisches Verseuchungsproblem besteht. Kaum eine Meldung wert?!


Medien verbreiten wenig relevante Prognosen, Versprechen oder kaum umgeschriebene PR-Verlautbarungen mit viel Platz und grossen Schlagzeilen. Liegen harte Tatsachen vor, werden diese zuweilen stiefmütterlich behandelt.


Das jüngste Beispiel: Japans Regierung hat vorgestern Mittwoch offiziell zugegeben, dass aus den zerstörten Atomanlagen in Fukushima täglich 300 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser in den Ozean abfliessen. Bereits seit zwei Jahren würde radioaktiv belastetes Wasser unkontrolliert ins Meer fliessen. Noch im Juni hatte die Betreiberfirma Tepco gegenüber eingeladenen Journalisten dies bestritten und behauptet, die Lage sei unter Kontrolle. Darüber haben etliche Medien gross berichtet.


Damit nicht genug: Japans Regierung hat ebenfalls bekannt gegeben, dass derzeit täglich rund 400 Tonnen Grundwasser in die verseuchten Reaktorgebäude fliessen und sich mit den 300 bis 400 Tonnen Wasser vermischen, mit denen die Brennstäbe gekühlt werden.


Diese offiziell bestätigten Tatsachen waren dem Tages-Anzeiger, dem Berner Bund und dem Blick ganze zwei Sätze wert. Das Schweizer Fernsehen erwähnte das unkontrollierte radioaktive Desaster am Mittwoch weder in der Tagesschau noch im 10vor10, noch in der Tagesschau vom Donnerstag. Ausführlicher berichteten am Donnerstag die NZZ und die Aargauer Zeitung. Das «Echo der Zeit» hat ebenfalls sehr gut berichtet.



300 Tonnen radioaktives Wasser

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